In Unternehmen stellt sich Fachwissen häufig als das größte Hindernis bei der Umsetzung technologischer Projekte heraus. Das trifft besonders bei drahtloser Datenübertragung zu. Doch Fachwissen lässt sich heutzutage auch leicht auf andere Art und Weise erhalten.
Anspruchsvolle Lösungen für die drahtlose Datenübertragung
Die Integrationen von Wireless-Schnittstellen und Embedded-Komponenten sind die Schlüssel für höhere Effizienz in industriellen Prozessen und Informationssystemen. Oft aber sind große Industrie-Unternehmen nicht in der Lage, selbst anspruchsvolle Lösungen für die drahtlose Datenübertragung zu entwerfen. Hier empfiehlt es sich, das externe Wissen spezialisierter Ingenieur-Dienstleister in Anspruch zu nehmen, die praxistauglich und kosteneffizient arbeiten. Die Entwicklung in kleine, agile Teams auszulagern hilft somit, fehlende Kapazitäten und Defizite an Entwicklungs-Fachwissen nicht nur auszugleichen, sondern Entwicklungsprozesse werden auch beschleunigt und kommen schneller zum erfolgreichen Abschluss – inklusive Zulassung.
Bei größeren Unternehmen gehören Entwicklungsprojekte, zum Beispiel im Bereich der Elektronik, zur Tagesordnung. Jedoch können sie nicht zu allen Themen das dafür nötige Know-How intern vorhalten; vor allem Wireless Systeme sind von einer Komplexität und stetigen Weiterentwicklung geprägt, sodass die Firmen auf das Wissen und die Beratung externer Spezialisten angewiesen sind. Hier kommen kleine Ingenieur-Dienstleister ins Spiel, die bei Großprojekten Schlüsselrollen einnehmen, um den Auftraggeber zu entlasten. Ein solcher Dienstleister ist etwa die LinTech GmbH aus Berlin.
Konzerne müssen für Wireless-Systeme Fachwissen einholen
Uwe Lindner, Geschäftsführer der LinTech GmbH, die die Entwicklung der Bluetooth Technologie seit ihren Anfängen begleitet, weiß:
“Konzerne oder größere mittelständische Unternehmen stoßen oft an ihre Grenzen, wenn es um Wireless-Systeme geht. Sie wissen zwar meistens sehr gut, was das neue System können soll. Spätestens bei der technischen Umsetzung sind sie dann aber überfragt.”
So war es auch bei einem der jüngsten Projekte für die Amazonenwerke aus Hasbergen. Der Landmaschinen-Hersteller wollte seinen Kunden ermöglichen, Systeme mittels mobiler Apps auf Tablet oder Smartphone zu bedienen. Voraussetzung dafür war allerdings, dass von einem vorhandenen seriellen Industriebus System eine CAN zu Bluetooth Low Energy Bridge entwickelt werden musste, um Informationen zu sammeln und schließlich eine Steuerung via Mobile Device zu gewährleisten. Aufgrund der technischen Komplexität des Vorhabens bedurfte es der Hilfe durch den externen Dienstleister.
Zahlreiche Best Practices gepaart mit gesammeltem Fachwissen
Der Kunde hatte sich dazu einen leicht zu bedienenden Dongle vorgestellt, den der Endkunde direkt an den vorhandenen Industriebus stecken kann. Hier war das Know-How von LinTech zur effizienten Datenübertragung über Bluetooth gefragt, da Industriebus und Bluetooth unterschiedliche Funktionsweisen bei der Datenübertragung aufweisen. Besondere Herausforderung in diesem Zusammenhang war die Überbrückung einer wesentlich geringeren Datendurchsatzrate bei der Bluetooth-Schnittstelle im Vergleich zum CAN-Bus. Außerdem stellte es einen wichtigen Punkt dar, dass durch die Umstellung auf eine drahtlose Übertragung keine relevanten Nachrichten verloren gehen. Unerlässlich dabei war das Kommunikationsprotokoll, dass LinTech in einem der ersten Umsetzungsschritte erstellt hat. Dieses garantiert eine möglichst transparente Übertragung von Daten vom Smartphone/Tablet zu den Industrie Geräten. Ein von LinTech verwendetes und bewährtes proprietäres Bluetooth LowEnergy (BLE) SPP Protokoll kam hierbei zum Einsatz, um Daten ohne großen Overhead über BLE zum CAN Bus zu transferieren.
Internationale Funkzulassung
Zwar stellten Entwicklung und Umsetzung die wichtigen ersten Schritte dar; allein mit diesen war jedoch das Projekt noch nicht abgeschlossen. Als weitere – und besonders vielschichtige – Herausforderung stellt sich die Zulassung einer solchen Neuentwicklung dar. Dabei gelten für Projekte mit drahtloser Datenübertragung besonders zahlreiche und komplexe Regeln. Der Zeithorizont, bevor ein Entwicklungsprodukt zu drahtloser Datenübertragung alle internationalen Zulassungen wie CE, FCC, RED, etc. erhält, gilt daher als besonders weit. Größeren Unternehmen steht dieser Zeitbedarf aber nicht zur Verfügung – die Serienfertigung soll schließlich schnell angestoßen werden um möglichst zeitnah den Return of Invest aus der Entwicklung zu erzielen. Um die Hürde der Zulassung zu bewältigen, halten spezialisierte Ingenieur-Dienstleister auch hierfür nötiges Wissen bereit.
Lindner fügt hinzu:
“Die Funkzulassungen sind zwar ein wesentlicher Punkt, der Neuentwicklungen insbesondere von drahtlosen Technologien betrifft. Aber mit einigen Kniffen können Unternehmen da viel Zeit und Geld sparen, wobei natürlich auch Erfahrung eine große Rolle spielt.“
So übernehmen Dienstleister beispielsweise die HF Antennenanpassung bzw. Schnittstellen Parameter, um der Neuentwicklung schnell den Go-to-Market zu ermöglichen. In einem Folgeprojekt soll schließlich die Funktionalität des Drahtlos-Adapters für die Amazonenwerke ausgebaut und insgesamt smarter werden.
Der Trend zeigt dabei deutlich: Im Zuge zunehmender Drahtlosvernetzung werden schließlich auch Adapter und Schnittstellen mehr und mehr zu Funkschnittstellen umgebaut; externe Ingenieurs-Dienstleister, die sich auf Elektronik-Komponenten spezialisiert haben, bieten dabei mehrere Vorteile. Im Rahmen einer agilen Entwicklung wird es möglich, dass beide Seiten eng zusammenarbeiten und das Produkt in engen Zeitrastern testen und gegebenenfalls nachjustieren. Aufgrund dieser Flexibilität behält ein beauftragendes Unternehmen weiterhin Einsicht und Kontrolle über die Entwicklung; zudem gleichen sie fehlendes Fachwissen im Unternehmen aus und erzielen schneller den Markteinstieg für ihre neuentwickelte Technologie.