Laut einer Deloitte-Befragung setzt die Mehrheit von Unternehmen auf smarte Automatisierung: Künstliche Intelligenz erhöht Produktivität, verbessert Qualität und verringert Kosten in Unternehmen – doch viele kämpfen mit Hindernissen bei der Umsetzung.
Künstliche Intelligenz zieht in Unternehmen ein
Die nächste Stufe der Automatisierung hält in den Unternehmen Einzug. Dies zeigt eine Umfrage von Deloitte unter mehr als 500 Führungskräften weltweit. 58 Prozent der Befragten haben in ihrem Unternehmen bereits mit einer intelligenten Automatisierung begonnen. Damit hat die technologiebasierte Umstellung von Geschäftsprozessen die nächste Stufe erreicht, in der Prozessautomatisierung, künstliche Intelligenz (KI) und verwandte Technologien kombiniert werden.
Mit messbarem Erfolg: Die befragten Führungskräfte rechnen mit einer Umsatzsteigerung von 11 Prozent und einer durchschnittlichen Kostensenkung von 22 Prozent in den nächsten drei Jahren. Hinzu kommen erwartete Kapazitätssteigerungen von 27 Prozent. Das entspräche der Arbeitsleistung von 2,4 Millionen Vollzeitkräften in den befragten Unternehmen.
Antwort auf den demografischen Wandel
Peter Fach, Partner bei Deloitte im Bereich Robotics und Intelligent Automation, sagt:
„Bis 2028 wird die Zahl der Arbeitskräfte in Europa um bis zu acht Millionen sinken. Angesichts dieser spürbaren Auswirkung des demografischen Wandels ist es entscheidend, dass Unternehmen für die Vorzüge der Automatisierung offen sind. Vor allem die Prognosen zu Umsatz und Kosten zeigen: Mensch und Maschine können sehr erfolgreich zusammenarbeiten. Immer mehr Führungskräfte erkennen und nutzen die Chancen, die ein Miteinander von Mensch und Maschine bietet.“
Rund 38 Prozent der Entscheider, die sich mit dem Thema beschäftigen, haben Pilotprojekte zur intelligenten Automatisierung eingeführt. 12 Prozent von ihnen setzen die neue Technologie umfassend ein und acht Prozent automatisieren in großem Umfang. Bei Letzteren haben sich die Zahlen im Vergleich zu der Befragung im Vorjahr verdoppelt.
Erhebliche Hürden
Doch viele Unternehmen sind nicht ausreichend auf die intelligente Automatisierung ihrer Geschäftsprozesse vorbereitet. 42 Prozent der Befragten haben sich mit diesem Thema noch nicht befasst. Fragmentierte Prozesse sind für 36 Prozent der Befragten die größte Hürde bei der Einführung von KI-basierter Automatisierung. Nach Ansicht von 17 Prozent der Führungskräfte ist die interne IT noch nicht bereit. Wie sich die technologische Veränderung auf die Belegschaft auswirken wird, ist 44 Prozent der befragten Entscheider unklar. Mehr als die Hälfte der Führungskräfte (60%) weiß nicht, ob sich ihre Mitarbeiter entsprechend weiterbilden sollten.
Scaling Labs: Automatisierung erleichtern
Um die Automatisierung von Unternehmensprozessen besser zu ermöglichen, hat Deloitte eigene Scaling Labs entwickelt.
Fach betont:
„Damit können Firmen alle wesentlichen Aspekte in den Fokus nehmen – von der passenden Personalstrategie über Technologie- und Infrastrukturfragen bis hin zur Cybersicherheit. So gelingt es, automatisierte Prozesse effizienter und im gesamten Unternehmen zu etablieren.“
Ein weiteres Hindernis ist – neben fehlenden Anwendungsfeldern und zu geringer Datenqualität – der Mangel an der nötigen Expertise in der eigenen Belegschaft und auf dem Bewerbermarkt.
Weniger Fehler, mehr Effizienz
Ein Beispiel für den Einsatz intelligenter Automatisierung sind Kundenregistrierungs- und Anmeldeprozesse. Die Herausforderung ist hier, unstrukturierte oder papierbasierte Daten wie Anschreiben, Freitext-Notizen oder Ausweiskopien für automatisierte Prozesse nutzbar zu machen. KI-Lösungen wie Natural Language Processing und Machine Learning in Kombination mit Robotics ermöglichen neue Formen der Automatisierung.
Fach sagt:
„Die Fehlerquote in der Bearbeitung sinkt, die Effizienz steigt und der Aufwand wird insgesamt reduziert. Unternehmen müssen nicht mehr die komplette technische Kompetenz selbst aufbauen, sondern können auf fertige, KI-basierte Services zurückgreifen, um ihre Automatisierungen wirkungsvoller zu implementieren.“