Ein Leitfaden für Dummies: der digitale Arbeiter

Im Zuge der Digitalisierung vergrößert sich die Anzahl von digitalen Mitarbeitern: Der Boom um Robotic Process Automation (RPA) sorgt dafür, dass schon bald nahezu jedem Arbeiter ein digitaler Kollege zur Seite steht – doch leider ist die Einarbeitung und Vorbereitung der Roboter häufig unzureichend. Markus Pichler, Vice President of Sales Europe bei ABBYY, erklärt, wie der Erfolg des digitalen Arbeiters garantiert wird.

Ein Leitfaden für Dummies: der digitale Arbeiter

Wenn Mitarbeiter bei einem neuen Unternehmen einsteigen, durchlaufen sie in der Regel einen Onboarding-Prozess und bekommen die Produkte, Dienstleistungen und Prozesse des Unternehmens erklärt, damit sie ihre Rolle und Verantwortlichkeiten im Detail verstehen. Möglicherweise gibt es sogar ein Handbuch für neue Mitarbeiter, in dem diese Informationen ausführlich beschrieben sind. Dieser Einarbeitungsprozess is entscheidend, um erfolgreich die Aufgaben in der neuen Rolle meistern zu können. Leider wird der gleiche Erfolgsplan jedoch nicht auf die neue digitale Belegschaft angewandt.

Die Anzahl der digitalen Mitarbeiter, also der Roboter, die in die Belegschaft eintreten, wird laut einer neuen IDC-Studie bis 2021 um 50 Prozent steigen. Mit der Explosion des Marktes für robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA) gibt es nun Millionen von digitalen Arbeitnehmern, die in Unternehmen auf der ganzen Welt beschäftigt sind. Es sollte also nicht überraschen, dass Unternehmen bald sehen werden, dass jedem Mitarbeiter mindestens ein Roboter zur Seite gestellt wird, um ihn bei seinen täglichen Routinetätigkeiten zu unterstützen.

Doch trotz des Versprechens, dass durch den Einsatz von Robotern Einsparungen im Milliarden-Bereich möglich sein sollen, halten die meisten RPA-Projekte dieses Versprechen nicht vollständig ein. Die Ursache für den Misserfolg liegt oft darin, dass digitale Mitarbeiter nicht wissen, wie sie mit unstrukturierten Inhalten oder nicht dokumentierten Prozessen umgehen sollen – genau wie schlecht eingearbeitete Mitarbeiter. Um den Return on Investment in RPA und Content Intelligence zu realisieren, müssen wir sicherstellen, dass unsere Roboterkollegen entsprechend eingesetzt und eingebunden werden.

Hier folgt ein Leitfaden für die Beschäftigung eines digitalen Mitarbeiters:

Schritt 1: Die Bewerbungsphase

Der erste Schritt ist die Entscheidung, ob Sie den digitalen Mitarbeiter überhaupt einstellen sollten. Bei all dem Hype um RPA sollten Unternehmen sich darüber im Klaren sein, dass nicht jeder Prozess für RPA geeignet ist. Wenn der falsche Prozess für RPA gewählt wird, führt das nur zu Frustration bei dem Versuch, Ihren digitalen Mitarbeiter dazu zu bringen, eine Aufgabe auszuführen, die er technisch nicht ausführen kann. Um festzustellen, ob Ihr Prozess für einen digitalen Mitarbeiter geschaffen ist, müssen Sie sicherstellen, dass er regelbasierten Entscheidungen folgt und nicht auf menschlichem Urteilsvermögen beruht. Schließlich ist er ein Roboter. Wenn Ihr Prozess ein einfacher, sich ständig wiederholender Prozess ist, der durch menschliche Fehler anfällig wird (wie zum Beispiel bei der Dateneingabe) und dieser durch OCR und Dokumentenerfassung einfach digitalisiert werden kann – dann ist die Gelegenheit reif.

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Post Author: Redaktion des ROBINAUT